……. Beim Öffnen der Tür stockte sein Atem. Oh Gott, dachte er bei sich, was für eine Frau. Katja hatte sich ihre lockigen dunklen Haare hochgesteckt. Eine durchsichtige weiße Bluse mit tiefem Ausschnitt zeigte mehr als sie verbarg. Sie trug sehr elegante hochhackige Schuhe und die hautenge Hose brachte ihre weiblichen Reize vollends zur Geltung. Mit der Anmut einer Walküre schritt sie durch die Räume. Bernd versuchte vergebens, nicht fortwährend ihre üppige Oberweite anzustarren. "Nehmt doch Platz", brachte er stockend hervor. Aber jetzt war die Versuchung noch größer. Er ertappte sich dabei, wie er immer wieder in ihren Ausschnitt blickte. Erst als er bemerkte, dass Anke ihn beobachtete, zügelte er sein Verlangen. "Was möchten die Damen trinken?", lenkte er ab, nachdem er die Beherrschung wiedererlangt hatte. "Was möchte uns denn der Herr anbieten?", kokettierte Katja gekonnt. "Wie wär`s mit Rotwein?", fragte er unbeholfen. "Na dann hol den Rotwein! Oder sollen wir hier verdursten?" Mit diesen Worten gab sie ihm einen Klaps auf den Hintern, so wie es lüsterne Männer manchmal bei Kellnerinnen in Schankwirtschaften tun. Er erschrak angenehm und eilte fort, um besagtes Getränk zu holen. Die Damen kicherten spitzbübisch. Aber es störte ihn nicht, denn er war froh, dass die Atmosphäre jetzt wieder etwas lockerer war. Ohne Umschweife trug er das Essen auf und setzte sich zu seinen Gästen. Jetzt war es Katja, die ihren Blick nicht von ihm ließ. Sie aß betont langsam und kaute jeden Bissen lange und genüsslich. Dabei sah sie ihm tief in die Augen und lächelte. Bernd saß wie versteinert. Dieser sinnliche Moment beanspruchte all seine Aufmerksamkeit. Wie unter einer Glasglocke waren all seine Sinne abgeschirmt und auf Katja fixiert. Selbst wenn die ganze Welt um ihn untergegangen wäre, er hätte nichts davon mitbekommen. Als wäre sie sich ihrer Wirkung nicht bewusst, aß sie in aller Ruhe weiter und zog ihn mit ihren funkelnden Augen immer mehr in ihren Bann. "Warum isst du nichts? Es schmeckt sehr gut.", fragte sie fast scheinheilig. "Ich hab beim Kochen schon so viel genascht.", schwindelte er verlegen. "Aber ich freue mich, wenn es dir schmeckt.", versuchte er ein Gespräch zu beginnen. Katja lächelte nur. "Und dir schmeckt es hoffentlich auch.", wandte er sich an Anke. "Ja sehr gut", antwortete sie knapp und schaute wieder auf ihren Teller. "Darf ich euch nochmal Wein einschenken?", fuhr er fort. "Das übernehme ich.", antwortete Katja und stand auf. Nachdem sie eingeschenkt hatte, trat sie hinter Bernds Stuhl und legte ihre Hände auf seine Schultern. "Du bist ein wunderbarer Gastgeber.", lobte sie ihn. Ihre Daumen strichen dabei sanft über seinen Nacken. Er schloss die Augen und atmete tief. Wie sehr hatte er sich den ganzen Tag danach gesehnt, von dieser Frau berührt zu werden. Ihre schlanken Finger kraulten seinen Schopf bevor sie verführerisch in seinem Hemdkragen verschwanden. Er spürte ein wohliges Kribbeln im Genick, das allmählich seinen ganzen Körper durchdrang. Immer intensiver spürte er dieses Gefühl. Er wünschte sich, es würde nie aufhören. Und als könne er es dadurch festhalten, rührte er sich nicht und sprach kein Wort. Regungslos aber unendlich glücklich saß er da. Diese Frau betörte ihn über alle Maßen. Es war nicht allein ihre attraktive Erscheinung. Nein da war noch mehr. Ihr souveränes Auftreten und ihre bestimmende schon fast herrische Art weckten etwas in ihm, dass bisher in seinem Unterbewusstsein schlummerte. Ein Verlangen, dass immer mehr Macht über ihn erlangte. Katja nahm einen Stuhl und setzte sich dicht an ihn heran. Ihre Finger glitten über seine Jeans und ihre Augen funkelten während sie mit ihm sprach. Aber niemand ahnte was hinter ihrer Stirn vorging, und welches Geheimnis sich dort verbarg. "Ach wenn du wüsstest", seufzte sie und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Er erwiderte ihren Kuss, und versuchte zu ergründen, was sie ihm sagen wollte. "Wenn ich was wüsste?", fragte er flüsternd. Plötzlich klingelte es an der Tür.