Vorwort:
Wer die Gepflogenheiten des Finanzmarktes kennt, kann sein ganzes Leben von Geld bestreiten, welches eigentlich gar nicht vorhanden ist. Diesem Gedicht liegt eine wahre Begebenheit zugrunde.
Der Hilfsverwalter Beutelmann studierte
die Kursanzeigen.
Im Monat Juli und stellte fest,
die Ferkelpreise steigen.
Ein klappriges Schwein hat er unbedacht
zur Kompensation eingehandelt.
Und hätte es lieber jetzt als gleich
in bare Münze verwandelt.
Voll Freude ruft er den Filius.
Fritz du bist gut auf den Beinen.
Lauf schnell zum Bauer Habekorn!
Er möge hier erscheinen.
Mit einem weichen Händedruck
begrüßt er den Bauersmann.
Und bietet ihm, jovial wie er ist,
einen Schemel zum Sitzen an.
Ich habe etwas, das sicherlich
auch dein Interesse weckt.
Eine oldenburgische Edelsau
vom besten Eber gedeckt.
Als ich das Tier erblickte,
hab ich an dich gedacht.
Zur Veredlung deines Stammes
habe ich es dir mitgebracht.
Sie ist von außen unscheinbar.
Doch da sie sich bald vermehrt,
ist das optisch Äußere nicht von Belang.
Die Sau hat inneren Wert.
Ich kalkuliere, der Freundschaft wegen
für mich ökonomisch schlecht.
Und frage dich ohne Vorbehalt.
Sind dir fünfhundert Euro recht?
Der Bauer war nicht abgeneigt.
Er hatte nachgedacht.
Er dachte an die Ferkelchen.
Dann war das Geschäft gemacht.
So soll es sein, sprach Habekorn,
doch hab ich kein Geld im Haus.
Ich stelle dir einen Wechsel
für den Tag nach Martini aus.
Martini ging vorüber.
Die Zeit war um und ummer.
Man sah einander schweigend an.
Erst dumm dann immer dummer.
Reibach und Empfängnis
sind selten unbefleckt.
Und weder die Sau noch der Wechsel
waren jemals gedeckt.