Das Handy signalisierte eine Kurznachricht. Obwohl ich ganz genau wusste, wer der Absender war oder gerade deshalb, schreckte ich fast ängstlich nach oben und ergriff das kleine Gerät so vorsichtig als wäre es ein Diamant von unschätzbarem Wert. Die Nachricht, welche sich noch immer verbarg, war für mich auch von unschätzbarem Wert. So bemühte ich mich ruhig zu bleiben, um nicht mit den nervösen Fingern die SMS zu löschen, auf die ich so lange und sehnsüchtig gewartet hatte. Bis jetzt hatten wir nur per email kommuniziert. Aber ich hatte vor einigen Tagen meine Telefonnummer übermittelt und zu meiner großen Freude hatte sie mir mitgeteilt, dass sie von nun an alle Anweisungen per SMS senden würde. Niemals hätte ich es mir verziehen, wenn ich diese Nachricht verpasst oder womöglich gelöscht hätte. Endlich war ich dem Ziel meiner Träume ein gutes Stück näher gekommen. Ich hatte eine Nachricht und ich hatte ihre Telefonnummer. Wie benommen las ich die Zeilen auf dem kleinen Display. Aber da stand nicht wie sonst in den Mails „Guten Tag“ oder „Hallo“ oder gar „Wie geht es Dir“. Nein, die Nachricht lautete kurz und knapp: „13 Uhr Gutenbergstraße 4„. Ein sonderbar angenehmer Schreck fuhr mir durch alle Glieder. Ein Blick zur Uhr half mir mich wieder zu sammeln und meine Lage richtig einzuschätzen. Zuerst notierte ich die Kurznachricht handschriftlich. Was für ein Irrsinn, selbst in einhundert Jahren hätte ich die Adresse und die Uhrzeit nicht vergessen. Aber sicher war sicher. Es war bereits 11.00 Uhr und ich wusste, dass ich eine Stunde um Zielort benötigen würde. Schnell sagte ich alle Termine ab und verschwand im Badezimmer. Punkt zwölf Uhr drehte ich den Zündschlüssel um. Eine geheimnisvolle unsichtbare Kraft trieb mich immer weiter. Wie von allein rollte das Auto die Landstraße entlang bis ich endlich vor ihrer Tür stand und den Klingelknopf betätigte. Ich vernahm Schritte und mein Herz pochte bis zum Hals. Die Tür öffnete sich und ich war mehr als angenehm überrascht. Vor mir stand eine blonde Schönheit in den besten Jahren und lächelte mich herzerfrischend an. Ich mochte schon immer blonde Frauen und war jedes Mal enttäuscht, wenn sie mich verschmähten. Und auch dann, wenn ich ihr Herz zeitweise gewinnen konnte, so teilten sie nicht meine Leidenschaft für diese besondere Form der körperlichen Zuneigung. Mein Puls beruhigte sich etwas und ich folgte ihr rasch ins Haus. Da wir unsere Vorlieben und Abneigungen schon per Mail ausführlich besprochen hatten, kamen wir nun recht schnell zur Sache. Nach einem kurzen Gespräch führte sie mich in einen eigens für unsere Zwecke hergerichteten Raum. Während ihre Finger sanft meinen Hemdkragen strafften, fixierte sie mich mit ihren stechenden hellen Augen. Dabei wies sie mich an, mich splitternackt auszuziehen. Sie legte je ein Paar Hand- und Fußfesseln parat, welche ich mir anlegen sollte. Mit jedem Kleidungsstück das ich auszog, befreite ich mich von einem Teil meiner inneren Zwänge, welche mich bisher daran hinderten diese Neigungen auszuleben. Nachdem alle Hüllen gefallen waren, fühlte ich mich endlich frei und bereit diesen neuen Weg zu bestreiten. Tief in meinem Innern spürte ich, dass dieser Weg der Richtige ist. Fertig präpariert und auf dem Boden kniend erwartete ich sie. Meine Nacktheit erregte mich in einer Art und Weise die ich vorher noch nicht kennengelernt hatte. So erschrak ich fast, als ich etwas hörte. Es war das Geräusch von Schritten. Ein helles Geräusch von harten spitzen Absätzen. Bedrohlich und unweigerlich kam es immer näher. ………